„What we design designs us back“ sagte einmal Jason Silva ein bekannter Techno Futurist aus den USA. Design – das ist die Botschaft – nimmt großen Einfluss auf unser Dasein und Zusammenleben. Der Ruf nach grundlegenden Veränderungen unserer planetaren Realität indes wird immer lauter. So weitermachen wie bisher geht nicht und wird uns unweigerlich in die nächste Krise stürzen. Also ist gerade jetzt unsere Kreativität gefragter denn je. Was geht? Was kommt und was können wir besser machen. Wie können wir Design neu denken? Dazu präsentiert der DDCAST des Deutschen Designer Club jede Woche eine starke Stimme. Sie kommt aus allen Sparten des Design, aus angrenzenden Disziplinen, aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.

DDCAST-Folgen im Überblick
34 — Malene Saalmann // Idee & Modell & Prototyp
33 — Jürgen Engel // Räume beeinflussen unsere Körper
32 — Mike Meiré // Befreit euch von dem was ihr geschaffen habt
31 — Stephanie Hobmeier // We don’t need (this) education
30 — Konstantin Grcic // Mir fällt nichts leicht
29 — Christoph Grünberger // The Age of Data
28 — Barbara Friedrich // An einem Ort leben und designen
27 — Emilie Burfeind // Material Groove
26 — Lea Schücking und Leya Bilgic // Können Fliesen ethisch sein?
25 — Olaf Barski // Medical Design kann Leben retten
24 — Nina Sieverding und Anton Rahlwes // Es geht nicht um die ideale Form
23 — Dr. Keneilwe Munyai // From Design ‚for‘ to Design ‚with‘
22 — Uwe Melichar // Das Wort ‚Müll‘ muss weg
21 — Fabian Winopal und Tim Fleischer // Tatort Tatcraft
20 — Frauke Burgdorff // Städtische Baupolitik und Gemeinwohl
19 — Wettbewerb für weltverbesserndes Design
18 — Alexander Wagner // Geschichten in den städtischen Raum tragen
17 — Katja Lis // Schöne neue Arbeitswelt?
16 — Simone Leitenberger // Design bewegt Menschen, verantwortlich zu handeln
15 — Prof. Dr. Dr. Volker Mosbrugger // Der Weg vom Wissen zum Handeln ist unendlich weit
14 — Sebastian Herkner // Handwerk muss wertgeschätzt werden
13 — Janina Albrecht // Die Stadt vermenschlichen
12 — David Hess // Starthub für Start-ups
11 — Shirin Brückner // Ausstellungen mit allen Sinnen erlebbar machen
10 — Dr. Frauke Fischer // Design und Biodiversität gehören zusammen
09 — Raphael Gielgen // Wir müssen in das Kollektiv zurückfinden
08 — Daniel Cohn-Bendit // Wir haben ein falsches Effizienzdenken
07 — Anette Lenz // à propos
06 — Prof. Annette Bertsch // Eine gemeinsame Sprache finden
05 — Benedikt Wanner // Von der Wiege zur Wiege
04 — Madita Morgenstern Antao // Soziales Design in der Praxis
03 — David Gilbert // Digital Design braucht Struktur und Gespür
02 — Uli Mayer-Johanssen // Zusammen neue Perspektiven öffnen
01 — Friedrich von Borries // Was ist gutes Design?


34 — Malene Saalmann
Idee & Modell & Prototyp
Malene Saalmann ist als Koordinatorin Produktion und Technik der documenta fifteen aktiv. Als Autorin ist sie freie Mitarbeiterin der Zeitschrift form. Nach Ihrem Diplom in Systemdesign hat sie über die Kraft und die Potentiale von Modellen und die Philosophie des Prototyps gearbeitet und dazu veröffentlicht. Sie kritisiert die fahrlässige Verwendung des Modell-Begriffs im Rahmen des Design Thinking-Booms und beschäftigt sich mit Möglichkeiten, wie Modelle unterschiedlichster Art bei der gesellschaftlichen Transformation helfen können. Wie könnten Modelle für die Verständigung von Konfliktparteien genutzt werden?
Georg-Christof Bertsch spricht mit ihr über ihren erweiterten Gestaltungsbegriff, Social Design, Entwurfsthesen von Wang & Söderström und die Abgrenzung von soziologischen und Designmodellen.


33 — Jürgen Engel
Räume beeinflussen unsere Körper
Jürgen Engel leitet als Geschäftsführer und Alleininhaber eines der größten Architekturbüros Deutschlands. Mit 300 Mitarbeiter*innen aus 40 Nationen an 7 Standorten zeichnet KSP Engel verantwortlich für Projekte wie die Deutsche Börse in Eschborn, die Chinesische Nationalbibliothek in Peking und die Große Moschee von Algier. Nach eigenem Bekunden liebt der Architekt den Innovationsdruck, versteht sich als multidisziplinärer Gestalter und sucht nicht nur die gestalterischen, sondern insbesondere auch die technischen Herausforderungen.
Georg-Christof Bertsch spricht mit ihm darüber, wieso neben den Fragen nachhaltigen Materialeinsatzes insbesondere der Stadtumbau eine große Rolle für die Schaffung einer lebenswerten Welt mit Mitteln der Architektur spielt und wieso sein Studium der environmental psychology seine Entwurfsarbeit heute beeinflusst.


32 — Mike Meiré
Befreit euch von dem was ihr geschaffen habt
Mike Meiré hat bereits als Teenager begonnen, das Design von Zeitschriften und Magazinen auf den Kopf zu stellen. Zunächst mit dem Magazin Apart. Zusammen mit seinem Bruder Marc Meiré und Thomas Bried baute er die Agentur Meiré und Meiré M2 auf, die sich zu einem relevanten Player im Werbemarkt entwickelte. Er war Art Director des Wirtschaftsmagazins Econy und ist seit 1999 Art Director des Nachfolgers brand eins. Für Dornbracht entwickelte und kuratierte er die Projektreihe Dornbracht Culture Projects und inszenierte u. a. eigene künstlerische Beträge wie „The Farm Project“, „Global Street Food“ und „Revolving Realities“. Mike arbeitet neben seiner Agenturarbeit auch an Kunstprojekten.
Georg-Christof Bertsch und Nicolas Markwald sprechen mit ihm darüber, wie man einfach anfängt indem man anfängt, über seine immerwährenden Verwandlungen, über das Verhältnis zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern – und über Kunst von Designern.


31 — Stephanie Hobmeier
We don’t need (this) education
Stephanie Hobmeier hat an der Kunsthochschule Kassel Produktdesign mit dem Schwerpunkt Systemdesign studiert. Ihre bisherigen Projekte und Arbeiten spiegeln vor allem ihre Motivation, sich für eine ganzheitliche zukunftsfähige Entwicklung und die Sensibilisierung von Menschen für die damit einhergehende Thematiken einzusetzen. Als ihr grundlegendes Forschungsinteresse gilt die Rolle von Gestalter*innen in gesellschaftlichen Transformationsprozessen.
So beschäftigte sie sich in ihrer theoretischen Diplomarbeit „Die Zukunft war früher auch besser“ mit der Frage, wie es gelingen kann, als Designer*in in diesen transformativen Zeiten der größeren Verantwortung gerecht zu werden. Bildung als Grundlage für einen gesellschaftlichen Wandel begreifend, galt ihrem vorrangigen Interesse, die Merkmale für eine zukunftsfähige Designausbildung zu erforschen.
Für ihre umfassende Arbeit, die in curriculare Basisüberlegungen mündeten, wurde sie im Rahmen der German Designs Graduates 2019 von der Hans Sauer Stiftung und Construct Lab mit einem Social Design Stipendium ausgezeichnet.
Georg spricht mit Ihr über Transformationsdesign ...


30 — Konstantin Grcic
Mir fällt nichts leicht
Konstantin Grcic gilt als einflussreichster Produktdesigner seiner Generation. Mit oft ikonenhaften Entwürfen ist er geradezu einzigartig erfolgreich und hat die wichtigsten Awards der Welt gewonnen. In den führenden Designmuseen ist er mit zahlreichen Entwürfe vertreten. Von der Kunstzeitschrift ART wurde er gar als „Größter lebender Designer“ bezeichnet.
Auf Basis seiner eigenen, höchst soliden Lehre bei internationalen Design-Meistern bildet er in seinem Studio selbst aus: Pauline Deltour, Stefan Diez, Marie Rahm, Ascan Mergenthaler (heute bei Herzog & de Meuron), Nitzan Cohen, Jonathan Olivares, Clemens Weisshaar u. a. arbeiten bei ihm, bevor sie selbst zu Designstars wurden.
Charakteristisch für Konstantin Grcic ist eine tiefe Reflexion über Arbeit und Rolle von Designer*innen. Wir sprechen mit ihm über Langsamkeit, den Charakter verschiedener Holzarten und die intensive Kommunikation mit Ingenieur*innen, Handwerker*innen und Arbeiter*innen in produzierenden Unternehmen.


29 — Christoph Grünberger
The Age of Data
Christoph Grünberger ist ein deutscher Designer und Typograf. Er geht in seiner visuellen Kommunikation stets aufs Ganze. Charakteristisch für ihn sind Präzision und Radikalität.
Neben die graphische Produktion tritt nun immer mehr seine Arbeit als Autor, bei der er ebenfalls an Grenzen geht. Christoph gibt ein gutes Beispiel dafür ab, was mit Mitteln des Design möglich ist. In seinem letzten Buch „Analoger Algorithmus – Source-related Grid Systems“ beschäftigt er sich mit den Axiomen von Karl Gerstner und ihrer zeitgenössischen Interpretation (Lars Müller Publishers, 2019). Momentan arbeitet er an der Enzyklopädie „THE AGE OF DATA – Embracing Algorithms in Art & Design“ und zielt damit mitten ins Herz der Kunst- und Designtrends, die sich um datenbasierte Gestaltung und Künstliche Intelligenz (KI) drehen. Das Projekt realisiert er mit der Unterstützung des Schweizer Fachbuchverlags Niggli und Kickstarter.
Uns interessiert seine Entschlossenheit, aus schwierigen Situationen heraus, ohne Kunden und Auftrag zu gestalten; seine selbstbeauftragten, crowdgefundeten Bücher, die selbstkuratierten Projekte. Mit ihm spricht Georg-Christof Bertsch über Autonomie, Handeln als Designer, Corona als Auslöser von Projekten – und seinen neusten Coup: „THE AGE OF DATA“.


28 — Barbara Friedrich
An einem Ort leben und designen
Ursprünglich zur Fremdsprachenkorrespondentin ausgebildet, hat Barbara Friedrich Kommunikationswissenschaften, Literatur und Philosophie studiert. Seit den frühen 80er Jahren entwickelte sie sich zu einer einflussreichen Stimme in den Themenfeldern Architektur, Design und Lifestyle. Nach Stationen als Redakteurin und Chefredakteurin der Zeitschriften Ambiente, Elle Deco und Architektur&Wohnen, übernahm sie 1993 die Chefredaktion von Zuhause Wohnen und 6 Jahre später jene von Architektur&Wohnen, deren Herausgeberin sie schließlich wurde. In dieser Rolle prägte sie die Berichterstattung über Design in Deutschland ganz maßgeblich. Seit 2016 ist Barbara Friedrich als Autorin, Moderatorin und Jurorin äußerst rege selbstständig tätig. Mit Ihr redet Georg-Christof Bertsch darüber, wie man am selben Ort leben, produzieren und Design schaffen kann; wie es um regionale Handwerkstraditionen bestellt ist und was ein italienischer holzverarbeitender Familienbetrieb aus gealterten Pfählen der Lagunenstadt Venedig fabriziert.
LINKS
Barbara Friedrich
Youtube
Andreas Brandoliniwww.brandolini.de
Werner Aisslinger
Stephan Burks
Patricia Urquiola
Paola Navone
Nils Holger Moormann
Riva1920
Moroso
Urbane Produktion.Ruhr


27 — Emilie Burfeind
Material Groove
Neue Materialien und die innovative Verwendung traditioneller Materialien gehören zu den kniffeligsten Herausforderungen des Produktdesigns. Emilie Burfeind ist kurz nach dem Diplom bereits mit zahlreichen Awards prämiert. Die Materialdesignerin stammt aus dem IMD, dem Institut für Materialdesign von Prof. Dr. Holzbach. Dort wird eher mit Ferrofluiden und keramischen Textilien gearbeitet als mit traditionellen Materialien. Holzbach versteht dieses Institut als Labor für Experimente; die ideale Wirkungsstätte für eine Designerin, die Herausforderungen immer als Chance sieht, die in Möglichkeiten denkt und nicht in Beschränkungen. Emilie Burfeind hat sich die Aufgabe erstellt, einen Sportschuh, der bekanntlich besonderen Belastungen ausgesetzt ist, aus einer mit Hundehaaren hergestellten Textile zu produzieren. Mit ihr spricht Georg-Christof Bertsch über Materialflüsse, die Freude am Risiko und über das selbstbewusste Handeln als junge Frau in der technischen Welt der Materialforschung.


26 — Lea Schücking und Leya Bilgic
Können Fliesen ethisch sein?
Die Baubranche ist Ressourcenkiller Nummer Eins. Über 60 % des in Deutschland anfallenden Abfalls stammt aus Gebäudeabriss. Aber für SHARDS ist dieser Abfall Ressource. SHARDS sind Fliesen die zu 100% aus Bauschutt hergestellt werden. Sie zeigen das Potenzial des zirkulären Wirtschaftens.
Lea Schücking und Leya Bilgic sind die Köpfe, die hinter diesem ambitionierten und mit hoher Anerkennung versehenen Projekt stehen. Die Designerinnen haben mit SHARDS seit 2018 bereits mehrere renommierte Preise gewonnen. Unter Anderem den Bundespreis Ecodesign und den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design in der Kategorie Zukunftsfähige Vision. Gewürdigt wurde die hohe Innovationskraft dieser konsequent nachhaltigen Produktentwicklung.
Georg Christof Bertsch spricht mit Ihnen über die Idee, die komplexe Materialforschung, über ihre ethischen Maßstäbe und ihr Ziel die erste vollkommen klimaneutrale Fliese in Serie zu produzieren.


25 — Olaf Barski
Medical Design kann Leben retten
Olaf Barski darf man getrost als einen der Granden des Industrialdesign bezeichnen, nach über 70 Designpreisen und 25 Jahren an der Spitze seines renommierten Studios. Barski ist immer neugierig. Er kann mit Begeisterung die gelungene Kabelaufwicklung eines Küchenmixers bewundern. Und er spricht gerne mit Chirurgen, die Hirnoperationen bei Kindern durchführen. Über die Ergonomie einer OP-Leuchte, über Rückenbeschwerden bei er Arbeit, über die perfekte Ablage für Operationsbesteck.
Kurzum: Er will genau wissen, wie die Menschen mit den Produkten umgehen und was die Produkte mit den Menschen machen. Zu seinen Tätigkeitsfeldern zählen, neben Medizin- und Sanitärtechnik, Konsum- und Investitionsgüter, Consumer Electronics, Personal Care, Mobilität, Sport & Transportation. Mit ihm reden wir darüber, wie gutes Medical Design Leben retten kann; wieso er gerne zuschaut, wenn jemand kleine Glühbirnchen austauscht; und was eigentlich die Verantwortung von Hightech Designer*innen ist.


24 — Nina Sieverding und Anton Rahlwes
Es geht nicht um die ideale Form
form – UNABHÄNGIGES DESIGNMAGAZIN ist eine wichtige Stimme, ja eine regelrechte Institution im Design. Seit 1957 berichtet form als Printmagazin und später mit Buchreihen und digitalen Medienformaten über Produkt-, Industrie-, Kommunikations-, Modedesign, Designtheorie.
In schrillem Kontrast zum ehrwürdigen Alter des Mediums stehen seit 2020 die jungen Chefredakteur*innen Nina Sieverding und Anton Rahlwes. Beide sind studierte, mit Awards prämierte Designer*innen. Bereits vor dem Antritt als form-Chefredaktion hatten sie eigene Designprojekte durchgeführt.
Sie sagen: „Nur im Team legen wir die Begrenztheit des Individuums ab und kommen vom Ich zum Wir.“ Mit ihnen sprechen wir über Teamarbeit, die Deutungshoheit ihres Mediums, über direkte Interaktion mit Leser*innen und gender politics. Wie kann ein Designmagazin inhaltlich möglichst unabhängig bleiben? Letztlich geht es darum, wie man das Erbe dieser führenden Designzeitschrift für die Zukunft noch produktiver machen kann.


23 — Dr. Keneilwe Munyai
From Design ‚for‘ to Design ‚with‘
Dr. Keneilwe Munyai ist – das kann man sagen – ein Phänomen. Als Beraterin für human centered design ist sie auf dem gesamten, riesigen afrikanischen Kontinent tätig. Sie berät Institutionen und NGOs in Algerien, Malawi, Marokko, Kenia, Nigeria, Südafrika, Tansania und Sambia. Mit Hilfe von Multi-Stakeholder-Prozessen und Design-Thinking-Methoden begeistert sie Menschen und Organisationen dafür, wirklich partizipativ zu arbeiten.
Ihr geht es darum zu vermitteln, wie man Strategien, Dienstleistungen und Produkte nachhaltiger machen kann. Und sie hilft beim Verständnis von Verfahren und Methoden, um lokale Lösungen aktiv selbst zu gestalten. So fördert sie ortsspezifische und kontextabhängige Innovationskulturen.
Von ihr lernen wir in diesem DDCAST, was nachhaltige Projektentwicklung im südafrikanischen Hinterland bedeutet und wir diskutieren darüber, ob man – lokal angepasst – hochwertiges Produkte bei Wasserknappheit produzieren kann. Schließlich verrät sie uns, wie es ihr gelungen ist, das Vertrauen der traditionellen Edel-Handwerker in norditalienischen Ledermanufakturen zu gewinnen.


22 — Uwe Melichar
Das Wort ‚Müll‘ muss weg
Er ist Präsident der European Brand & Packaging Design Association und langjähriges Mitglied der Red Dot-Jury. Bevor er in 2020 MELICHAR Bros. gründete, arbeitete er über 25 Jahre bei der Markenagentur FACTOR. Mit seiner in Hamburg gegründeten Firma folgt er nun dem Motto „increase value, decrease waste“ oder: Wert hoch-Abfall runter. Dabei geht es dem Hanseaten um nachhaltige Verpackungslösungen für internationale Kunden. Mit Uwe Melichar sprechen wir darüber, was verpackt werden muss und was nicht. Wir besprechen, was überhaupt eine „nachhaltige Verpackung“ sein kann und wo man in Europa nachhaltiges Packaging erlernen kann. Schließlich verstehen wir, wieso das Wort ‚Müll‘ schleunigst aus unserem Wortschatz verschwinden muss.


21 — Fabian Winopal und Tim Fleischer
Tatort Tatcraft
Fabian Winopal und Tim Fleischer haben das Unternehmen ‚Tatcraft New Hardware Studios‘ 2017 in Frankfurt aus eigenen Mitteln gegründet. Zuerst ging es Ihnen um den Aufbau eines Makerspace, der maschinelle Infrastruktur und Raum zur Verfügung stellt und Enthusiasten, Produktentwicklern, Designern, Startups, etablierten Unternehmen und vielen anderen hilft, eigenständig zu produzieren. Von Prototypen bis zu Kleinserien. Inzwischen bieten sie mit ihrer Agentur ‚TAT_‘ auch Beratungs- und Designleistungen an. So tragen sie nicht nur zu einer sich agil entwickelnden Startup-Szene bei, sondern setzen weltverbessernde Projekte in die Tat um.


20 — Frauke Burgdorff
Städtische Baupolitik und Gemeinwohl
Frauke Burgdorff ist seit 2019 als Stadtbaurätin für Planung, Bau und Mobilität in der Stadt Aachen tätig. Sie engagiert sich darüber hinaus u.a. in der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung, im Kuratorium des vhw - Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V., im Netzwerk Immovielien e.V., beim Bund Deutscher Architekten und im Kuratorium Nationale Stadtentwicklungspolitik.
Wir sprechen mit ihr über die Chancen der Leipzig Charta, über ein Parkhaus das zu einem gesellschaftlichen Projekt wurde, über die Herausforderungen menschen- und klimagerechter Stadtentwicklung und über die Frage wie sich Frauen in der oft männerdominierten Betonwelt durchsetzen können.


19 — TALK
Wettbewerb für weltverbesserndes Design
Warum macht man Design? Zum Geldverdienen natürlich. Um etwas „funktionaler“, „schöner“, „kostengünstiger“, „nachhaltiger“ zu gestalten. Eigentlich will man damit die Welt jedes Mal auch ein wenig besser machen. Aber im Job stoßen wir da oft an Grenzen. Deshalb hat der DDC den ‚Wettbewerb für weltverbesserndes Design' ins Leben gerufen: für Projekte und Ideen in freier Form, mit oder ohne Auftrag.
Der Designtheoretiker und Architekt Friedrich von Borries, Patrick Märki, Management Partner bei KMS Team und Nicolas Markwald, GF der Agentur Markwald Neusitzer Identity und Vorstand des DDC diskutieren mit Georg Christoph Bertsch über die Design Wettbewerbsszene und die Idee von ‚WAS IST GUT‘.


18 — Alexander Wagner
Geschichten in den städtischen Raum tragen
Der Münchner Theaterwissenschaftler, Schauspieler, Regisseur und Dramaturg Alexander Wagner überschreitet gerne Grenzen; Grenzen von Gestaltungsdisziplinen, Räumen und Medien. Er war Herausgeber einer führenden Kunstzeitschrift, trat an deutschen Theatern auf. Er war als Bühnenautor sowie als Sprecher beim Rundfunk und in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen medial aktiv. Im Lockdown ging er nun auf junge, Schauspieler*innen ohne Engagement zu, und bespielte mit ihnen Münchner Plätze und Parks. Wir sprechen mit ihm über das Aktivieren von kreativen Potentialen, über direkte Publikumsreaktionen auf der Straße, „Heldenreise“ und das Entwickeln wirkmächtiger Metaphern.


17 — Katja Lis
Schöne neue Arbeitswelt?
Die Kommunikationsdesignerin Katja Lis kommentiert in dieser Folge die Highlights der von ihr moderierten Podiumsdiskussion „Remote Working 2030 – Schöne neue Arbeitswelt?“, ein Hybrid-Event der vom Deutschen Designer Club in Zusammenarbeit mit dem CLUK (Cluster der Kreativwirtschaft, aktuelle Veranstaltungsreihe CREATORS FOR FUTURE) am 29. Oktober im VITRA Workspace in Frankfurt veranstaltet wurde.
Wie wird sich unsere Arbeitswelt verändern?
Und wie können wir positive Zukunftsbilder für die Arbeit von morgen entwickeln?
Katja präsentiert Ausschnitte aus Beiträgen dieser vier starken Stimmen:
Pirjo Kiefer, Head of Interior Design, vitra,
Matylda Krzykowski, Designerin & Kuratorin,
Uli Mayer-Johanssen, Markenexpertin und DDC-Mitglied,
Peter Post, Designer, Geschäftsführer Scholz & Volkmer.
Katja Lis ist Geschäftsführerin ihrer Agentur DBF Designbüro Frankfurt. Mit ihrer Arbeit setzt sie bewusst auf die Bildung von Netzwerken in der Kreativwirtschaft. Als DDC-Mitglied ist sie Mitgründerin der Plattform „Women of DDC“, welche die Sichtbarkeit, die Vernetzung und das Unternehmertum von Gestalterinnen stärkt.


16 — Simone Leitenberger
Design bewegt Menschen, verantwortlich zu handeln
Simone Leitenberger hat sich, nach einer erfolgreichen Karriere in Werbe- und Designagenturen, im Jahr 2000 mit ihrem Studio „simone leitenberger konzept und gestaltung“ selbständig gemacht. Sie beschäftigt sich mit interdisziplinärem Design, mit der Didaktik der Designvermittlung und lehrt an der Hochschule Reutlingen. Sie spricht über die Zusammenarbeit von Designer*innen und Wissenschaftler*innen sowie über die Frage, wie mit Methoden des Design hochkomplexe Sachverhalte vermittelt werden können.


15 — Prof. Dr. Dr. Volker Mosbrugger
Der Weg vom Wissen zum Handeln ist unendlich weit
Prof. Dr. Dr. Mosbrugger zählt zu den renommiertesten Naturwissenschaftlern Deutschlands. Er leitet eines der größten Naturkunde-Museen in Europa und eine global aktive Forschungsgesellschaft. Sein Wort wiegt schwer, wenn es um die Erhaltung unserer bedrohten Lebensgrundlagen geht. Er spricht über Zeithorizonte von drei, dreihundert, drei Millionen und 3 Milliarden Jahre. Er fordert, dass Naturkapital zu einer Berechnungsgrundlage für jede einzelne wirtschaftliche Aktivität werden muss – und er skizziert die Rolle des Design auf dieser ganz großen Bühne; jener Bühne auf der die Zukunft der Menschheit ge- oder verspielt wird.


14 — Sebastian Herkner
Handwerk muss wertgeschätzt werden
Sebastian Herkner gehört zu den gefragtesten Produktdesigner der Welt. Sein Studio arbeitet mit Brands, Händlern und Werkstätten auf allen Kontinenten. Üblicherweise sitzt er im Flieger auf dem Weg von London nach Tokyo oder Mailand. Weniger bekannt ist, dass er mit kleinen Handwerksinitiativen aus Schwellenländern Produkte entwickelt. Dabei arbeitet er nicht von seinem Headquarter in Deutschland aus, sondern direkt vor Ort, in Zimbabwe oder Kolumbien. Wir sprechen mit ihm über die Rolle des Designers in globalisierten Märkten und über die kreative Arbeit mit traditionellen Handwerker*innen.


13 — Janina Albrecht
Die Stadt vermenschlichen
Janina Albrecht arbeitet selbständig und als wissenschaftliche Mitarbeiterin am „Designinstitut für Mobilität und Logistik“ an nahtloser Mobilität für Fußgänger und Fahrradfahrer. Ein erstes Ziel ist es, das Zickzack um Kreuzungen, Bordsteine und Unterführungen zu beenden. Die Stadt soll für alle Verkehrsformen zugänglich sein, niemanden bevorzugen und eine Stadt der Kommunikation, des Austauschs und des Zusammenlebens werden.


12 — David Hess
Starthub für Start-ups
David Heß entwickelt im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums die Kommunikations-Strategie für das erst vor 6 Monaten gegründete StartHub. Das ambitionierte Ziel der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft des Landes Hessen ist es, mit dem Starthub die zentrale Anlaufstelle für Gründungsinteressierte zu schaffen sowie den Austausch mit relevanten Stakeholdern zu fördern.


11 — Shirin Brückner
Ausstellungen mit allen Sinnen erlebbar machen
Atelier Brückner ist eines der führenden Unternehmen in Deutschland mit Schwerpunkt ARCHITEKTUREN, AUSSTELLUNGEN, SZENOGRAFIEN. Das Team arbeitet für nationale und internationale Kunden. Erst vor Kurzem wurde – mitten in der Corona-Krise – in der Millionenmetropole Shenzhen eine Ausstellung im „Museum of Contemporary Art & Planning Exhibition“ eröffnet, die von Atelier Brückner gestaltet wurde.
Shirin Brückner, Geschäftsführerin und Mitglied im Deutschen Designer Club spricht mit Georg-Christof Bertsch über Messe- und Ausstellungsbau in Coronazeiten, über Nachhaltigkeitsaspekte im Ausstellungsdesign, wie man in puncto Barrierefreiheit das Unmögliche möglich machen kann und über ihre beruflichen Herausforderungen.


10 — Dr. Frauke Fischer
Design und Biodiversität gehören zusammen
Frauke Fischer ist Biologin. Sie wurde mit einer Arbeit über Antilopen promoviert. Sie ist überdies Schokoladen-Vizeweltmeisterin und Autorin. Ihr kürzlich erschienenes Buch fragt im Titel: „Was hat die Mücke je für uns getan?“ Frauke Fischer hat jahrelang im Naturschutz in Afrika gearbeitet und schließlich 2003 die Agentur zur Biodiversitätsberatung „auf!“ gegründet. 2015 folgte, gemeinsam mit ihrem Geschäftspartner Dr. Arno Wielgoss die Gründung von PERÚ PURO, einem Start-Up für den direkten Handel von Kakao-, Kaffee- und Schokolade bei gleichzeitigem Regenwaldschutz. Sie hat zahlreiche renommierte Preise und Auszeichnungen gewonnen. Mit ihr reden wir über das nachhaltige Wirtschaften, über Biodiversität und die Frage, warum Biologie und Design untrennbar sind.


09 — Raphael Gielgen
Wir müssen in das Kollektiv zurückfinden
Raphael Gielgen ist Trendscout zum Thema „Zukunft der Arbeit“ für das Designunternehmen VITRA. Selbst von seinen Arbeitskollegen halten ihn einige für verrückt. Seine unbändige Neugier, die rastlose Sucht nach Erklärung und die Lust, alles auf den Kopf zu stellen, machen ihn zuweilen unbequem – und wenn er nach einer langen Reise mal wieder im Büro erscheint, erzählt er von Dingen, die mehr nach virtueller Utopie, als nach gelebter Wirklichkeit klingen. Er besucht mehr als 100 Unternehmen, Universitäten und Startups im Jahr, die Welt ist sein Arbeitsplatz, die Zukunft sein Forschungsgebiet.
Er ist auf der Suche nach dem „Quellcode“ der Arbeitswelt. Die Erkenntnisse und Erfahrungen dokumentiert er auf einem „Panorama“. Dies ist eine Landkarte der Trends und Muster einer neuen Welt.


08 — Daniel Cohn-Bendit
Wir haben ein falsches Effizienzdenken
Daniel Cohn-Bendit wirkte als wacher Geist in der Studentenbewegung der sechziger und später sollte er in Frankfurt das deutschlandweit erste Dezernat für multikulturelle Angelegenheiten übernehmen. Dann war er lange Jahre als Vertreter der deutschen und französischen Grünen im Europaparlament. Heute ist er vor Allem Autor und Publizist. Nicolas Markwald spricht mit Ihm über gesellschaftliche Folgen der Coronakrise, über Kommunikation, Frankfurt, den Theaterplatz und die Welt.


07 — Anette Lenz
à propos
Die in Paris lebende deutsche Grafikdesignerin Anette Lenz zählt zu den einflussreichsten Gestalterinnen der Gegenwart. Aus einer Skepsis gegenüber kommerzieller Werbung heraus hat sie neue Strategien für die visuelle Kommunikation im öffentlichen Raum entwickelt. Sie ist Ehrenmitglied im Deutschen Designer Club Frankfurt, Mitglied in der Alliance Graphique Internationale, Chevalier des Arts et de Lettres und Professorin für Visuelle Kommunikation an der Haute école d′art et de design in Genf. Aktuell ist ihre Ausstellung „à propos“ im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt zu sehen.


06 — Prof. Annette Bertsch (MBA)
Eine gemeinsame Sprache finden
Anette Bertsch unterrichtet neben Ihrer selbstständigen Tätigkeit als strategische Unternehmensberaterin und Moderatorin für komplexe Changeprozesse in Unternehmen, das Fach Design Management am Fachbereich Produktgestaltung der Kunsthochschule Kassel.
Hier geht es um die Schnittstellen zwischen Designern und Ihren Auftraggebern bzw. ihrem systemischen Umfeld. Den Bezugsrahmen bilden dabei die 17 UN Nachhaltigkeitsziele. Eine gemeinsame Sprache zu finden – sagt sie – ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass etwas Gutes entstehen kann.


05 — Benedikt Wanner
Von der Wiege zur Wiege
Benedikt Wanner ist gelernter Tischler und studierter Produktdesigner. Seit 2019 arbeitet er als Design-Referent für Cradle to Cradle NGO in Berlin wo er für die Weiterentwicklung des C2C LAB als Reallabor zuständig ist. Im Reallabor werden nicht nur Cradle to Cradle-Produkt-Lösungen präsentiert und getestet, sondern auch an neuen positiven Zukunftsbildern gearbeitet. Er sagt: Alle Produkte müssen neu gestaltet werden.


04 — Madita Morgenstern Antao
Soziales Design in der Praxis
Wir sprechen mit Madita Morgenstern Antao, Geschäftsführerin von IDEASEIN, einem in Berlin und Bombay niedergelassenen Unternehmen für nachhaltige Designinnovationen. Sie arbeitet als Social Design Consultant u.a. für die UN. Sie war Vorstandsvorsitzendes und Gründungsmitglied des Multiversum in Offenbach, wo sie ihr Studium an der HfG Offenbach 2017 mit Auszeichnung abgeschlossen hat. Sie hat Praktika in Glas, in Designtechnologie und Recyclingtechniken beim Fraunhofer Institut, und bei Welsh Architectural Glass absolviert. Sie hat an der National Taipeh University of Technology studiert – also eine bewegte Karriere für die zweifache Mutter von 29 Jahren. Madita spricht über Projekte in Nordindien, wo sie sich in Zusammenarbeit mit örtlichen NGO’s für den Bau von nachhaltigen sanitären Anlagen engagiert.


03 — David Gilbert
Digital Design braucht Struktur und Gespür
Nach seinem Abschluss als Diplom-Medienwirt arbeitete David Gilbert für herausragende Design- und Digitalagenturen wie Elephant Seven, Mutabor, Hauser Lacour, Scholz & Volkmer, Syzygy und SinnerSchrader. Heute ist er im IT-Bereich eines großen deutschen Konzerns tätig, wo er die fachliche Führung für den Bereich Softwarekonzeption innehat. Er ist (Mit) Gründer des Bitkom Arbeitskreises Digital Design und seit 2018 Mitglied im International Requirements Engineering Board. David sagt: „Gutes digital Design antizipiert die Auswirkung seiner Ergebnisse.“


02 — Uli Mayer-Johanssen
Zusammen neue Perspektiven öffnen
Uli Mayer-Johanssen ist Mitglied der deutschen Sektion des Club of Rome und eine der Zentralen Protagonisten der Deutschen Designszene. Sie war Mitbegründerin eines der größten Corporate Designbüros, MetaDesign. Sie hat Wirtschaftsimperien beim Wachstum begleitet, aber auch Abstürze und Krisen gesehen. Sie hat als Frau in einer Branche, die damals noch mehr als heute eine Männerdomäne war, Karriere gemacht. Ihr Fokus liegt heute mehr denn je auf der Frage, wie es uns gelingen kann, eine nachhaltige Welt zu schaffen. und insbesondere, wie dies JETZT geschehen kann.


01 — Friedrich von Borries
Was ist gutes Design?
Prof. Friedrich von Borries ist Architekt und Professor für Designtheorie an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Er agiert in den Grenzbereichen von Stadtentwicklung, Architektur, Design und Kunst. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht das Verhältnis von Gestaltung und gesellschaftlicher Entwicklung. Er selbst sagt: »Als Wissenschaftler versuche ich, die Welt zu verstehen. Als Gestalter versuche ich, diese Welt zu verändern.“ Welche Möglichkeiten haben Gestalter an gesellschaftlicher Transformation mitzuwirken, ja, sie sogar verantwortlich voranzubringen? An welchen Kriterien sollte sich in Zeiten bedrohlich anwachsender Krisen gutes Design denn messen lassen? Was ist überhaupt gutes Design?