DDC @ WDC
Der Deutsche Design Club engagiert sich für die World Design Capital Frankfurt RheinMain 2026 und stellt sechs Projekte „DDC @ WDC“ vor, die auf den Kernbereichen Gestaltung, Impact, Kooperation und Diskurs basieren.
Seit 35 Jahren bietet der DDC Raum für Diskurs und dank der Mitglieder die Ressourcen zur Entwicklung guter Gestaltung. Themen, Gestaltungsmodelle und Herangehensweisen unterliegen dem Wandel, wie wir ihm begegnen. Gerade heute und morgen kommt es zu radikalem Um- und Neudenken! Was bleibt, ist die Kontinuität von Diskurs, kreativen Ideen und Wandel zum hoffentlich Relevanten und Guten.
Zahlreiche Mitglieder des Deutschen Design Clubs (DDC) engagieren sich für die World Design Capital 2026 in Frankfurt RheinMain. Nach intensiven Vorbereitungen und mehreren auf Initiative von Wolf Wagner (DDC Vorstand) durchgeführten Workshops in 2024 im DDC, sowie mit befreundeten Verbänden (VDID, Werkbund, Design to Business) und in Einzelinkubatoren, plant der DDC, mit sechs Projekten am WDC teilzunehmen.
Die sechs Projekte bilden den Inhalt des DDC Gesamtkonzeptes zum World Design Capital Frankfurt RheinMain 2026, das unter der DDC Vision „Gestalten und Etablieren, was im Wandel relevant ist“ auftritt.
Die DDC @ WDC-Projekte im Überblick
LEARN & BURN
Gesellschaftliche Asymmetrien / Ungleichheiten transformieren
DESIGN LAB
Menschgemachte Probleme hinterfragen, Beteiligten mitnehmen und gestalterisch besser lösen
BAHNHOFSVIERTEL NARRATIVE
Soziale Missstände analysieren und gemeinsam mit den Betroffenen Lösungen für einen positiven Wandel erarbeiten
UNORTE IN AKTION
Menschgemachte Probleme hinterfragen, reaktionär Aufmerksamkeit auf allen Seiten bewirken, gestalterisch gemeinsam mit Beteiligten den Wandel zum Sinnvollen bewirken
LOCAL:GLOBAL
Die Ökonomie der Linearität und Isolation in ökonomisch und gesellschaftlich sinnvollere Systeme wandeln und zukunftsfähige Kreisläufe gestalten
GESTALTUNGSLEHRE GESTALTEN
Etwas zurückgeben, Menschen wieder zu dem befähigen, was den Menschen ausmacht, dadurch vielen die Teilnahme am Wandel ermöglichen: Die verloren gegangene Fähigkeit, ab Schule und akademischer Ausbildung Berufe übergreifend mitzugestalten.
Mit unseren Projekten setzen wir zentrale Impulse des WDC-Mottos „Design for Democracy. Atmospheres for a better Life“ um. Wir schaffen Räume für Diskurse zu gesellschaftlich relevanten Fragen aus verschiedenen Perspektiven, entwickeln kreative Lösungsansätze und etablieren damit nachhaltigen, sinnvollen Wandel – immer im Austausch mit den unterschiedlichsten Menschen, Akteur*innen und Ökosystemen. In demokratischen Dialogen arbeiten wir mit Einzelpersonen, kleinen und mittelständischen Unternehmen, Konzernen, Organisationen, NGOs, Bildungsinstitutionen und Stiftungen zusammen.
Vision und Motto des DDC @ WDC
Die Vision bzw. das Motto des DDC zur World Design Capital Frankfurt RheinMain 2026 lautet:
Gestalten und etablieren, was im Wandel relevant ist.
Für ein Morgen, in dem wir miteinander leben wollen.
Für eine gemeinsame Welt, in der wir gleichberechtigt, nachhaltig, wertschätzend und ökonomisch zukunftsfähig miteinander leben wollen.
„Gestaltung ist – davon abgesehen, dass diese die Kernkompetenz aller DDC Mitglieder ist – der zutiefst menschliche Prozess, durch den der Mensch die Welt als Entwurf begreift, formt und transformiert. Gestaltung ist stets ein Dialog zwischen dem Ich und dem Sein, zwischen Selbstwirksamkeit und Gemeinsinn, Machbarkeit und Verantwortung. Sie nimmt Bezug auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, führt das kreativ Imaginierte zu etwas Neuem, das Teil der Welt wird. Daher ist Gestaltung relevant.“ Wolf Wagner
Das von Wolf Wagner (DDC Vorstand) kuratierte Gesamtkonzept der DDC Teilnahme am World Design Capital Frankfurt RheinMain 2026 bekräftigt eine zentrale Position zur Gestaltung.
Gestaltung ist eine fundamental menschliche Fähigkeit, die alle betreffen sollte. Sie vereint Kreativität, Reflexion und Handlungsfähigkeit, indem sie es ermöglicht, die Welt aktiv zu formen und neue Realitäten zu erschaffen. Oft wird Gestaltung nur mit der Kreativwirtschaft (z.B. Architektur, Produktentwicklung, Kommunikations- und Identitätsgestaltung) in Verbindung gebracht, doch Gestaltungsfähigkeit soll und kann weit über die Kreativwirtschaft hinausgehen.
Jeder Mensch hat das Potenzial, aktiv und sinnvoll zu gestalten. Indem Menschen gestalten, erleben sie Selbstwirksamkeit und Sinn, übernehmen Verantwortung und transformieren zugleich ihre Umwelt und sich selbst. Gestaltung ist daher nicht nur ein Werkzeug, sondern ein fundamentaler Ausdruck des Menschseins – und wesentlich für individuelle, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung.
Wenn mehr Menschen sich ihrer eigenen Gestaltungsfähigkeit bewusstwerden und dabei kooperieren, kann dies zu mehr gesellschaftlicher und ökonomischer Transformation und Innovation im gemeinschaftlichen Sinne führen. Zudem werden durch die gesellschaftlich breite Partizipation an Gestaltungsprozessen die oft langen, von Ablehnung und Unsicherheit geprägten Abwägungsdiskurse schneller vollzogen, um zu zukunftsfähigen Entscheidungen und Aktivitäten zu kommen. Selbst Phänomene wie Veränderungsträgheit bis hin zu Ängsten vor Veränderung in den mitentscheidenden Millieus werden abgebaut, wenn Themen in Gemeinschaft gestaltet werden.
Wandel zu gestalten und diesen langfristig zu etablieren, bedeutet daher, gemeinsam und partizipativ zu agieren. Die sechs DDC-Gestaltungsprojekte fördern genau das: Sie bieten Beteiligung, Wissenstransfer, kreative Lösungen, reduzieren Hemmnisse, nehmen alle, auch Bewahrer mit, befähigen und motivieren Menschen unterschiedlicher Herkünfte, um aktiv und kreativ mitzugestalten.
Gestaltung soll über klassische Disziplinen der Kreativwirtschaft hinausgehen und die komplexen Wechselwirkungen zwischen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft integrieren. Die DDC-Vision „Gestalten und etablieren, was im Wandel relevant ist“ bedeutet, holistische Lösungen zu gestalten, die demokratisch, nachhaltig und sozial verträglich sind. Dabei können zirkuläre Ansätze, Postwachstumsmodelle sowie ökonomisch und gesellschaftlich attraktive Konzepte als Grundlage für eine zukunftsfähige Gesellschaft dienen.
Strukturelle Kernbereiche der DDC @ WDC-Projekte
Alle DDC @ WDC-Projekte basieren auf den strukturellen Kernbereichen Gestaltung, Impact, Kooperation und Diskurs. Zudem können die bekannten DDC Formate mit WDC-Bezug erscheinen
Inhaltliche Schwerpunkte der DDC @ WDC-Projekte
Innerhalb der Projekte befasst sich der DDC mit den Schwerpunkten: Impact, Gleichberechtigt leben, Werteökonomie und Creative Industry (in eigener Sache).
Konkrete Themen der DDC @ WDC-Projekte
Der DDC widmet sich den folgenden Themen, um das partizipativ demokratische Gestalten durchzuführen:
- Gleichberechtigung auf diversen Ebenen zwischen Geschlechtern, Kulturen und gesellschaftlichen Positionen ansprechen und Lösungen gestalten
- Gestaltungslehre/Bildung auf ein heutiges Level heben und breiten Kreisen von der Schule bis zur akademischen Ausbildung in diversen Berufen zugänglich machen
- Wirtschafts-Ökosysteme motivieren und Kreisläufe gestalten – zum Beispiel nachhaltige, zirkuläre und Gemeinwohl-Modelle entwickeln und als Vorbild für weitere etablieren
- Negative, durch Menschen gemachte Einflüsse, die zum Beispiel ausgrenzen, erkennen und gemeinsam mit Verantwortlichen und Beteiligten neu gestalten
- Gesellschaftliche Brennpunkte 360 Grad reflektieren und gemeinsam mit den Betroffenen neu gestalten
- In eigener Sache: Die Positionen und die hier dargestellten Ressourcen der Kreativwirtschaft kommunizieren, teilen und weiter ausgestalten
Milieus, Zielgruppen und Ökosysteme der DDC @ WDC-Projekte
Mit den DDC @ WDC-Projekten werden zahlreiche Menschen aus diversen, teils diametralen Gesellschaftsmilieus erreicht und gemeinsam mit den Projektbetreibenden zum Dialog sowie zur Lösungsfindung beteiligt:
- Mitarbeitende sowie Unternehmende
- Verbraucher*innen und Inverkehrbringer (B2B)
- Sogenannte „Kreative“ und vermeintlich noch nicht kreativ Wirkende
- Ausgegrenzte, Benachteiligte und Ausgrenzende
Bezug zu Frankfurt Rhein-Main
Die sechs DDC Projekte haben Bezug zu Frankfurt Rhein-Main, leisten hier teils direkten Support und setzen darüber hinaus allgemeingültige und überregionale Zeichen, die Blaupausen für andere Regionen bilden.
Diskurs
Die DDC Diskurse im Rahmen des WDC beginnen bereits an den Brennpunkten in den Phasen vor den Gestaltungsprozessen. Der Diskurs begleitet und prägt die Gestaltungsprozesse selbst und ist Teil dieser. Die Projekte treten bereits im Jahr 2025 erstmals an geplanten Actiondays zum Diskurs auf. Sie werden im Jahr 2026 mit Ergebnissen aus den diskursiven Gestaltungsprozessen lanciert, um dann den Gesellschaftsdialog um ihre jeweiligen Anliegen und um die Vision des DDC anzuregen.
Zudem gilt auch: Gestaltende Menschen setzen ihre Gestaltung als selbstwirksame Sprache ein. Der Diskurs findet daher auch im Dialog zwischen Rezipienten und den Gestaltungen statt, denn nichts kommuniziert besser für sich, als die gute Lösung selbst. Zudem gilt: Nichts kann nicht kommunizieren. Wir dürfen daher gespannt sein, welche semiotischen Lösungen in den DDC Projekten zustande kommen.
Nachhaltigkeit
Die vielschichtige Nachhaltigkeit ist eines der wichtigsten Ziele aller DDC Projekte. Jedes der Projekte adressiert mehrere Sustainable Development Goals (SGD) der United Nations und geht weit darüber hinaus, da diese Ziele und einfache Handlungshilfen sowie Planungshilfen für die gesamte Menschheit sind. Im DDC befassen wir uns mit weiteren Modellen, zu denen hier zunächst kompakt aufgeführt das Modell der Permakulturen (sich selbst erhaltende „Infinity“ Modelle der Natur) gehören. Einige der DDC-Projekte können Menschen und Wirtschaft etwa zu zirkulärer Wirtschaft und zum Postwachstumsmodell motivieren. Fazit: Holistische Nachhaltigkeit ist im Kern aller DDC @ WDC Projekte verankert.
Langfristigkeit
Alle sechs DDC-Projekte haben einen langfristigen Plan zur Etablierung und Weiterführung. Einige Projekte zielen auf ein langfristiges Businesskonzept. Es ist denkbar, dass sich hieraus Unternehmungen oder gemeinnützige Organisationen bilden. Good luck!
Milestones der DDC Teilnahme an der WDC
2024
Die DDC Projekte wurden über drei Workshops mit insgesamt circa 65 Teilnehmenden entwickelt: I. Kreativwirtschaftstag II. Remote-Workshop des DDC III. Kooperationsworkshop mit Werkbund, VDID und Design to Business. Daran schlossen zahlreiche Projektinkubatoren seitens der gebildeten DDC-Teams und weiteren Kooperationspartnern an. Das führte zu den sechs Projekteinreichungen. Die Vision des DDCs zum WDC wurde in 2024 seitens Wolf Wagner (DDC Vorstand) formuliert.
2025
finden zu den sechs DDC @ WDC-Projekten Schulterblicke, Zielgruppendiskurse, Fishbowls, Proof of Concept-Vorstellungen und mehr in Form von vier bis sechs quartalsweise geplanten Actiondays statt.
2026,
im WDC-Jahr, lancieren wir die Projektergebnisse und Publikationen gemeinsam mit Partnern, Ausstellungsmachern und Unternehmen und laden zum Diskurs ein. Die Projekte nutzen die Kraft des WDC, um daraus Aufmerksamkeit für ein breites gesellschaftliches Publikum zu schaffen, denn die vorgestellten Themen gehen alle Menschen an.
2027
geht es weiter, wir etablieren, denn wir haben erst angefangen.
Teamaufbau
Jedes der sechs Projektteams besteht zunächst aus zwei bis vier initiierenden Fachleuten, weitgehend aus dem DDC, durch weitere Personen ergänzt. Die Teams wachsen ab 2025 zu bis zu 12 Mitglieder pro Projekt und werden durch weitere Kooperationspartner, Organisationen und Unternehmen unterstützt. Über die nächsten zwei Jahre, und hoffentlich darüber hinaus, entsteht ein engagiertes DDC Gesamtteam von rund 30 bis 50 Personen. Ziel ist es, über die Projekte Wirksamkeit zu erreichen und ein breites Publikum in der Gesellschaft anzusprechen – sowohl lokal, als auch bundesweit und global.
Kriterien zur Auswahl der DDC @ WDC-Projekte
Um die in den Workshops demokratisch erarbeiteten Projektideen bewerten zu können, wurden Kriterien entwickelt. Diese dienen ausdrücklich dazu, die Projektideen zu fördern und mögliche angreifbare Aspekte zu erkennen, um mit den Teams darüber sprechen zu können. Die Kriterien lauten: Fördern, Relevanz, Gemeinnutzen & Demokratiebezug, WDC-Bezug 2026, DDC @ WDC-Kernbereiche, DDC Bezug, Qualität, Umsetzung/Handwerk, Team, Mission und Vision.
DDC @ WDC-PROJEKTE
Gestalten und etablieren, was im Wandel relevant ist.
LEARN & BURN
Gesellschaftliche Asymmetrien transformieren
Learn & Burn (L&B) 2026 ist ein Projekt der Women of DDC im internationalen Format. L&B ist die Fortsetzung des Projekts aus 2021. Durch die L&B @ WDC-Veranstaltung soll die Partizipation und Wirksamkeit von Frauen und weiblich gelesenen Personen bei allen Entscheidungen, die die Gestaltung betreffen, gesteigert werden. Die Veranstaltung ist genderoffen.
Ziel: Partizipation und Wirksamkeit von Frauen und Gesellschaft – Ausbau von L&B als internationales Format.
- Initials & Team: Prof. Annette Bertsch, Heike Brockmann, Sophie Dobrigkeit, Marie Dowling, Claudia
Friedrichs, Nora Karl, Siggi Ortwein, Susanne Puzicha, Susanne Wacker und Ina Hengstler - SDG: 4 – Hochwertige Bildung, 5 – Geschlechtergleichstellung, 10 – Weniger Ungleichheiten
- Handlungsfelder: Bildung, Arbeit, Kultur
- Planung: Konzept, DDC L&B Actionday, diverse L&B Events
- Laufzeit: 2025/2026
DESIGN LAB
Menschgemachte Probleme hinterfragen und gestalterisch besser lösen, dabei alle Beteiligten mitnehmen. Öffentliche Institutionen haben die Pflicht und Verantwortung, ihr Anliegen so zu transportieren, dass es verstanden wird. Indem wir Inhalte besser gestalten, erreichen wir die Menschen nachhaltig. Schritt 1: Initialausstellung „Das Labyrinth der Formulare“ in der Paulskirche. Perspektivisch: Design Lab „Das Amt fürs Amt“.
Ziel: Überwindung von Hürden bei der Kommunikation zwischen kommunaler Politik und Bürger*innen. Verbesserung der Bürgerbeziehung. Design Lab kann eine Dienstleistung des DDC werden.
- Initials & Team: Tilman Bares, Elisabeth Budde, Simone Leitenberger
- SDG: 4 – Hochwertige Bildung, 5 – Geschlechtergleichstellung, 10 – Weniger Ungleichheiten, 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden, 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen, 17 – Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
- Handlungsfelder: Bildung, Kultur, Öffentlicher Raum
- Planung: Initialausstellung, DDC Actionday, Lab, Entwicklung referenzierender Lösungen
- Laufzeit: 2025/2026
- Stichworte: Etablierung des Design Lab als Anlaufstelle und Dienstleistungsschnittstelle
BAHNHOFSVIERTEL NARRATIVE
Soziale Missstände analysieren und gemeinsam mit den Betroffenen Lösungen erarbeiten
Stimmen des Viertels: Narrative transformieren, Zukunft gestalten. Das Projekt analysiert und dokumentiert die Kommunikationsflüsse im Frankfurter Bahnhofsviertel systemisch, um positive Narrative zu fördern und in das dortige soziale Ökosystem einzubinden. Eine Mapping-Plattform unterstützt, gemeinsam Kommunikation zu gestalten und das Viertel zu transformieren.
Ziel: Veränderung der Narrative über das Bahnhofsviertel. Reflexion und Engagement durch Bürger*innen zur Restrukturierung des Bahnhofsviertels.
- Initial: Thomas Jäger, Malte Just
- Team: Initiatoren, Barbara Glasner, lokale Betreiber, Eigentümer, Stadtmarketing, Betroffene
- SDG: 3 – Gesundheit und Wohlergehen, 10 – Weniger Ungleichheiten, 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden
- Handlungsfelder: Öffentlicher Raum, Bildung, Kultur
- Planung: Interviews, Mapping, System-Thinking-Implementierung, DDC Actionday / Launch der Plattform, Diskurs, systematisch gestalten durch Bürger*innen
- Laufzeit: 2025/2026
UNORTE IN AKTION
Menschgemachte Probleme hinterfragen, reaktionär Aufmerksamkeit bewirken, gestalterisch lösen, Beteiligte mitnehmen. Unorte identifizieren negative und ausgrenzende Gestaltung. Über progressive Aktionen werden „Unorte“ (Raum, Objekt, Medien) sichtbar gemacht. Im demokratisch-interdisziplinären Prozess entwickeln Gestalter*innen gemeinsam mit Bezugsgruppen und Stakeholdern Lösungen, um die Unorte in lebenswerte Räume zu verwandeln.
Ziel: Bewusstsein für gesellschaftliche Missstände und demokratische Einflussmöglichkeiten schaffen. Unorte werden zu lebenswerten Orten, die zur sozialen Interaktion und einem positiven Lebensumfeld beitragen.
- Initial: Heinrich Fiedler, Diana Tayo Osobu, Svetlana Jakel, Wolf Wagner
- Team: ca. 4 bis 8 teilnehmende Mitglieder des DDC (auch Medien) und des VDID (Impulsgeber) sowie 4 bis 8 Unternehmen zur Umsetzung, Stadt Frankfurt am Main, Wiesbaden, Offenbach + NGO
- SDG: 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden, 12 – Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster, 17 – Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
- Handlungsfelder: Bauen, öffentlicher Raum, Mobilität
- Planung: Mapping, direkte Aktion vor Ort, Social Media, Diskurs, DDC Actionday, Entwicklung referenzierender People of Color-Lösungen, Blaupausen
- Laufzeit: 2025/2026
LOCAL:GLOBAL
Die Ökonomie der Linearität und Isolation in ökonomisch und gesellschaftlich sinnvollere Systeme und Kreisläufe umgestalten: Finanzplatz Frankfurt / Optik Wetzlar / Leder Offenbach, Schmuck & Gerät Hanau – Cluster-Ökosysteme sind langfristige Gemeinschaften von Wissen, Wirtschaft und Gesellschaft.
local:global beleuchtet und entwickelt seinen Beitrag zur Gestaltung der Zukunft durch nachhaltige Wirtschaftsmodelle in Verbindung mit systemischem und nachhaltigem Design – für eine Ökonomiegesellschaft, in der wir zukünftig leben wollen.
Ziel: Unternehmen und Cluster mit den Potenzialen neuer Wirtschaftsmuster (zum Beispiel Kreislaufwirtschaft, Gemeinwohl-Ökonomie, Postwachstumsökonomie) vertraut machen und referenzieren. Cluster haben die erforderliche Kraft. Das gilt nicht nur für das immer wieder gerne angesprochene Silicon Valley, sondern auch für lokale Ökosysteme. Jemand sollte den Anfang machen! Hierzu eignet sich local:global.
- Initial & Team: Wolf Wagner, Ines Blume, Sabrina Herrmann (DtB)
- Team: Frank Irmscher (IHK Hessen innovativ), weitere Mitglieder der IHKs Frankfurt, Offenbach, Lahn-Dill Kreis, 4 bis 8 DDC/DTB-Mitglieder, 4 bis 8 teilnehmende Unternehmen
- SDG: 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur, 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden, 12 – Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster, 17 – Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
- Handlungsfelder: Arbeit, Bildung, Konsum, Kultur
- Planung: Ausstellungskonzept, DDC Actionday, Entwicklung referenzierender Lösungen
- Laufzeit: 2025/2026
- Heritage: global:local (Name gewendet) aus den Jahren 2010 – 2016 mit ca. 50 Teilnehmenden aus Asahikawa Furniture Association (Japan), IMM (Köln Messe) und weiteren Veranstaltern, Medien und internationalen Gestalter*innen (DDC und weitere) wirkten zusammen zu den Themen Nachhaltigkeit, Innovation, Qualität, Fachkräfte, Werte - siehe http://www.project-globallocal.de – das bisher umfänglichste Projekt des DDC mit Impact – z.B. als Inspiration für die KMU Förderprogramme Japans in denen traditionelles Knowhow mit Gestaltungsleistungen in Beziehung gesetzt werden.
GESTALTUNGSLEHRE GESTALTEN
Etwas zurückgeben, Menschen wieder zu dem befähigen, was den Menschen ausmacht: die Fähigkeit mitzugestalten. Berufübergreifende Gestaltungskompetenz als holistischer Ansatz zur kreativen Lösung gesellschaftlicher, nachhaltiger, sozialer und wirtschaftlicher Herausforderungen.
Ziel: Gesellschaft gestalten. Schulen, Universitäten und Organisationen schaffen Lernräume, in denen die neue allgemeine Gestaltungslehre zur Stärkung sozialer und systemischer Innovation, sowie demokratischer Prozesse angeboten wird. Das Projekt strebt eine Buchveröffentlichung inklusive digitaler Arbeitsmedien an.
- Initial: Kurt Friedrich, Nikolaus Nessler, Wolf Wagner, Prof. Jörg Waldschütz
- Team: 6 bis12 Teilnehmer*innen, Lehrende aus Kreativwirtschaft und Wissenschaften sowie Lernende
- SDG: 4 – Hochwertige Bildung, 5 – Geschlechtergleichstellung, 6 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, 17 – Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
- Handlungsfelder: Bildung, Arbeit, Kultur, Konsum
- Planung: Workshops, These, People of Color an Uni & Schule, DDC Actionday, neue Gestaltungslehre, Diskurs, Buchpublikation
- Laufzeit: 2025/2026
- Stichworte: „Frankfurter Schule 3.0“ – Adorno, Walter Benjamin, Jürgen Habermas, Axel Honneth, unter anderen
Hintergrund World Design Capital Frankfurt RheinMain 2026
Mit dem Thema „Design for Democracy. Atmospheres for a better life“ trägt die Region Frankfurt RheinMain den Titel „World Design Capital 2026“. Unter dem Motto „Gestalten wir, wie wir leben wollen“ sind alle dazu eingeladen, sich an der Gestaltung unserer Lebensräume und unserer Demokratie zu beteiligen. Hierzu wurden fünf WDC Einreichungsmöglichkeiten und zehn Handlungsfelder definiert.
Alle zwei Jahre wird der Titel „World Design Capital“ (WDC) von der World Design Organization (WDO) verliehen, um Städte für ihren Einsatz zur Förderung von Design in wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Bereichen zu unterstützen. Mit einem einjährigen Veranstaltungsprogramm präsentiert die ausgezeichnete Stadt Beispiele für faire, nachhaltige und innovative Designlösungen, die die Lebensqualität verbessern können. Zu den Städten, die den Titel bereits trugen, gehören Turin (Italien) im Jahr 2008, Seoul (Südkorea) 2010, Helsinki (Finnland) 2012, Kapstadt (Südafrika) 2014, Taipeh (Taiwan) 2016, Mexiko-Stadt (Mexiko) 2018, Lille Metropole (Frankreich) 2020, Valencia (Spanien) im Jahr 2022 und San Diego (USA)/Tijuana (Mexiko) 2024. Die Region Frankfurt RheinMain wird World Design Capital 2026.
Die World Design Organization (WDO) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation und das internationale Sprachrohr für Industriedesign. Die Organisation setzt sich für Design für eine bessere Welt ein, indem sie das Wissen über durch Industriedesign motivierte Innovationen fördert und weitergibt, die die wirtschaftliche, soziale, kulturelle und ökologische Lebensqualität verbessern. Heute zählt die WDO über 215 Mitgliedsorganisationen.
Gestalten wir, wie wir leben wollen.
Design for Democracy. Atmospheres for a better life.
Die Träger*innen der World Design Capital Frankfurt RheinMain 2026 sind die Stadt Frankfurt unter Federführung des Dezernats für Kultur und Wissenschaft und der Kulturfonds Frankfurt RheinMain sowie das Land Hessen, in Vertretung des Ministerpräsidenten Boris Rhein. Die Bewerbung basiert auf einer Initiative der Werkbundakademie Darmstadt in den Jahren 2014 bis 2020 an der auch einige DDC Mitglieder beteiligt waren. Für diese Bewerbungsphase von 2021 bis 2023 wurde die Design FRM gGmbH gegründet, die das Projekt federführend realisiert. Design FRM gGmbH wird durch Matthias Wagner K und Roland Lambrette geführt. Das Projektbüro der World Design Capital 2026 befindet sich momentan im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main.