Vita
Bazon Brock, geb. 1936 in Stolp/Pommern, Denker im Dienst und Künstler ohne Werk, ist emeritierter Professor am Lehrstuhl für Ästhetik und Kulturvermittlung an der Bergischen Universität Wuppertal. Weitere Professuren hatte er an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (1965–1976) und der Universität für angewandte Kunst, Wien (1977–1980) inne. 1992 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Eidgenössisch Technischen Hochschule, Zürich und 2012 die Ehrendoktorwürde der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. 2014 wurde ihm die Honorarprofessur für Prophetie an der HBKsaar, Saarbrücken, verliehen.
In den 1960er Jahren entwickelte er die Methode des »Action Teaching«, bei dem der Seminarraum zur Bühne für Selbst- und Fremdinszenierungen wird. Von 1968 bis 1992 führte er in Kassel die von ihm begründeten documenta-Besucherschulen durch. 2009 leitete er die Besucherschule zur Ausstellung »60 Jahre. 60 Werke« im Martin-Gropius-Bau Berlin. Er moderierte elf Jahre lang die Sendung Bilderstreit – Kunst im Gespräch in 3sat. Rund 3000 Veranstaltungen, zum Beispiel: Wa(h)re Kunst. Der Museumsshop als Wunderkammer (seit 1994 in 18 Städten); Lustmarsch durchs Theoriegelände (2006, in elf Museen); Tag der Weltzivilisierung (24.11.2007 u. 2008); Gemeinschaftsaktionen mit Joseph Beuys, Nam June Paik, Friedensreich Hundertwasser und Wolf Vostell. Von 2010 bis 2013 leitete er das Studienangebot »Der professionalisierte Bürger« an der HfG Karlsruhe. Von Mai bis November 2014 fand im ZKM Karlsruhe die Ausstellung »Beuys Brock Vostell. Aktion Demonstration Partizipation« statt, die Bazon Brock mit zahlreichen Führungen begleitete.
Er gründete zahlreiche Institute, darunter das Institut für Rumorologie/Gerüchteverbreitung, das Labor für Universalpoesie und Prognostik, das Büro für Evidenzkritik, das Institut für theoretische Kunst, das Pathosinstitut Anderer Zustand und die Prophetenschule. Seit 2011 betreibt er in Berlin die Denkerei/Amt für Arbeit an unlösbaren Problemen.