Vita
Gerda Breuer hat ein Doppelstudium an der RWTH Aachen absolviert, das Fach Soziologie mit dem Magister Atrium abgeschlossen und das Fach Kunstgeschichte mit dem Dr. phil. Gestützt durch ein dreijähriges Promotionsstipendium war sie 1 1/2 Jahre in den USA und ein Jahr in Amsterdam.
Ihre Museumslaufbahn begann mit einer dreijährigen Vorbereitung und Konzeption der Ausstellung „Der westdeutsche Impuls“, die 1984 in sechs NRW-Städten durchgeführt wurde. Ihr Part war der Vergleich eines Jugendstil-Museums mit dem Werkbundmuseum „Deutsches Museum für Kunst in Handel und Gewerbe“, gegr. 1909. Anschließend konzipierte sie eine Ausstellung über den Architekten und Designer J.L.M. Lauweriks. Die Museumslaufbahn wurde unterbrochen durch ein zweijähriges Forschungsprojekt der VW-Stiftung über Epochenkonstitution im 19. Jahrhundert an der Universität Bielefeld. Es folgte ein langjähriges Direktorat an den Rheinischen Industriemuseen, u.a. als kommissarische Leiterin von sechs Standorten und Direktorin des Museums Cromford. Sie war dann sieben Jahre lang stellvertretende Direktorin am Museum Mathildenhöhe in Darmstadt sowie Leiterin des Hauses Deiters und führte ein eigenes Ausstellungsprogramm in den Ateliers der ehemaligen Künstlerkolonie durch.
Sie übernahm mehrere Gastdozenturen, u.a. in Ann Arbor, USA, und Leiden, Niederlande.
1995 wurde sie als Professorin für Kunst- und Designgeschichte an die Universität Wuppertal berufen und betreute 20 Jahre lang Studierende im Industrial Design und Kommunikationsdesign. Mit dem Lehrstuhl war eine Designsammlung verbunden und Ausstellungsräume. Dort wurden Ausstellungen und Symposien veranstaltet, alle verbunden mit umfassenden Publikationen.
Parallel war sie Vorsitzende der Henry van de Velde-Stiftung in Hagen, mit einem eigenen Symposiumsprogramm und entsprechenden Publikationen. Von 2005 bis 2012 war sie Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirates am Bauhaus Dessau und anschließend erhielt sie ein Fellowship der dortigen Stiftung. Sie war für kurze Zeit Mitglied des International Academic Committee, Bauhaus Institute, China Academy, Hangzhou, China
Seit März 2014 ist sie pensioniert, hält zahlreiche Vorträge, war Mitglied des wissenschaftlichen Beirates „Bauhaus NRW“ zum 100-jährigen Jubiläum der Bauhausgründung, veröffentlicht einschlägige Aufsätze und hat zuletzt das Buch „HerStories in Graphic Design. Dialoge, Kontinuitäten, Selbstermächtigungen. Grafikdesignerinnen 1880 bis heute / Dialogue, continuity, self-empowerment. Women graphic designers from 1880 until today“ herausgegeben.
Links:
www.gfdg.org (Gesellschaft für Designgeschichte)
www.netzwerk-fgf.nrw.de/start-netzwerk (Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW)
www.designlabor-gutenberg.de
Publikationen in Auswahl:
Arts and Crafts. Von Morris bis Mackintosh. Reformbewegung zwischen Kunstgewerbe und Sozialutopie. Institut Mathildenhöhe, Darmstadt 1994; Wenzel Hablik, Architekturvisionen 1903 – 1920. Häusser, Darmstadt 1995; Die Zähmung der Avantgarde. Zur Rezeption der Moderne in den 50er Jahren. Stroemfeld, Frankfurt am Main/Basel 1997; Ästhetik der schönen Genügsamkeit oder Arts and Crafts als Lebensform. Programmatische Texte. Programmatische Texte, Band 112 der Reihe BAUWELT FUNDAMENTE, 1998; Wenzel Hablik, Architekturvisionen 1903 – 1920. Häusser, Darmstadt 1995; Die Erfindung des Modernen Klassikers, (Hatje/Cantz) 2001; Haus eines Kunstfreundes. Mackay Hugh Baillie Scott, Charles Rennie Mackintosh, Leopold Bauer. Edition Menges, Stuttgart/London 2002; Willi Moegle. Die Sachfotografie, 2004; Jupp Ernst 1905 – 1987. Designer, Grafiker, Pädagoge, Tübingen, Berlin 2007; Das Gute Leben. Der Deutsche Werkbund nach 1945, Tübingen, Berlin 2007; (mit Annemarie Jaeggi): Walter Gropius. Amerikareise 1928, Wuppertal 2008; (mit Pia Mingels / Christopher Oestereich): Hans Schwippert. Bonner Bundeshaus 1949, (jovis Verlag) Berlin 2009; Hans Schwippert (1899 – 1973). Moderation des Wiederaufbaus, Berlin 2010; Max Burchartz. 1887 – 1961. Künstler. Typograf. Pädagoge, Berlin (Jovis Verlag) 2010; Werner Graeff (1901 – 1978). Der Künstleringenieur, Berlin (Jovis Verlag) 2010; Architekturfotografie der Nachkriegsmoderne – Wuppertaler Gespräche 5. stroemfeld Verlag, Frankfurt a.M., 2012; (mit Julia Meer): Woman in Graphic Design 1890 – 2012 – Frauen und Grafik-Design. Berlin (Jovis Verlag) 2012; (mit Sabine Bartelsheim / Christopher Oestereich): Lehre und Lehrer an der Folkwangschule für Gestaltung in Essen – Von den Anfängen bis 1972. (Wasmuth Verlag) Tübingen / Berlin, 2012; (mit Elina Knorpp): Das gespiegelte Ich. Fotografische Selbstporträts von Künstlerinnen und Fotografinnen der 1920 und 30er Jahre. 2013 (Nicolai-Verlag); Ferdinand Kramer. Design für variablen Gebrauch, Tübingen, Berlin (Wasmuth Verlag) 2014. (mit Christopher Oestereich) (Hg.): seriell-individuell. Handwerkliches im Design, Weimar 2014. (mit Pia Mingels) (Hg.): Franz Krause 1897 – 1979. Architekt, Künstler, Poet, Köln 2014; (mit Julia Meer) Frauen und Grafik-Design Women in Graphic Design 1890 bis heute, (jovis Verlag) 2012; (mit Petra Eisele) Hg.: Design. Texte zur Theorie und Geschichte, Ditzingen (Reclam) 2019. Situating the Bauhaus in Cold War Germany, in: Sonderausgabe Journal of Designhistory, London, Vol 35, 3, September 2022; zuletzt: HerStories in Graphic Design. Dialoge, Kontinuitäten, Selbstermächtigungen. Grafikdesignerinnen 1880 bis heute / Dialogue, continuity, self-empowerment. Women graphic designers from 1880 until today (jovis Verlag) 2023.