Umsetzung

KOE.11-13 ist ein wegweisendes Konzept für die Zukunft der Innenstädte, indem es die Umnutzung eines ehemaligen Kaufhauses als Antwort auf die Verödung der Stadtzentren vorschlägt. Statt der monofunktionalen Ausrichtung auf den Konsum, sollen die Innenstädte zu lebendigen Orten der Begegnung, des Austauschs und des Diskurses werden.

Das Projekt sieht vor, das gesamte Obergeschoss des Kaufhauses als Raum für gemeinwohlorientierte Angebote zu nutzen, während der Konsum weiterhin im Erdgeschoss stattfindet. Durch den Abbruch nichttragender Bauelemente entsteht eine offene Fläche, die von einer zentralen Treppenstruktur geprägt ist. Diese Struktur dient nicht nur der vertikalen Erschließung, sondern ermöglicht auch die Lagerung und den Austausch von gebrauchten Gegenständen. Auf diese Weise wird eine nachhaltige Nutzung und Reparatur von Produkten gefördert.

Im Obergeschoss befindet sich die "Bibliothek der Dinge", in der Besucherinnen und Besucher eine vielfältige Auswahl an Utensilien ausleihen können. Anstatt Gegenstände zu besitzen, werden sie geteilt, wodurch Ressourcen gespart und die Umwelt geschont wird. Zudem gibt es eine öffentliche Werkstatt, in der Besucherinnen und Besucher handwerklich aktiv werden können. Die Räumlichkeiten bieten Werkzeuge, Arbeitsplätze und Stauraum. Des Weiteren gibt es flexible Eventflächen, die für Workshops, Vorträge, Aufführungen und Feiern genutzt werden können. Ateliers an den Fassadenöffnungen bieten Raum für kollaboratives Arbeiten verschiedener Gruppen.

Die Aktivierung des Flachdachs spielt eine zentrale Rolle im Konzept von KOE.11-13. Neben den notwendigen haustechnischen Installationen wird der Außenbereich als Aufenthalts- und Rückzugsort genutzt. Die Ateliers haben direkten Zugang zum Flachdach und bilden über einen verbindenden Steg eine nachbarschaftliche Gemeinschaft. Pergolen über den Treppenaufgängen dienen als Überdachung und schaffen eine Orientierungshilfe auf der Fläche.

KOE.11-13 stellt einen sozialen Begegnungsort dar, der sich dem konsumorientierten Raum in der Fußgängerzone entgegenstellt. Unterschiedliche Personengruppen haben die Möglichkeit, sich kennenzulernen, zusammenzuarbeiten und Ressourcen zu teilen, wodurch das Gemeinschaftsgefühl gestärkt wird. Es zeigt auf, dass die Zukunft der Innenstädte vielfältiger und lebenswerter sein kann, indem sie zu Orten des Engagements und der Mitgestaltung werden.

Einreicherin
Henrieke Kayser

Betreuung
Prof. Gerhard Kalhöfer, Prof. Bernd Benninghoff (Hochschule Mainz)

Kategorie
Raum

Auszeichnung
Gewonnen